Illustration von Läuferin im roten Trikot und darüber gelegten Pfeilen zur Verdeutlichung der Agilität

Agile Methoden in Best-Practice-Beispielen der HZD

In der Softwareentwicklung sind agile Methoden schon lange etabliert. Drei Beispiele erläutern, wie Scrum & Co. bei der HZD zur effizienten Umsetzung ihrer Aufträge eingesetzt werden.

Spielersperrsystem OASIS – komplexe Anforderungen vorbildlich gemeistert

Hintergrund

Mit agilen Arbeitsweisen lassen sich komplexe Projekte besonders effizient abwickeln. So erhalten Kunden schnel­ler und zielführender genau die Leis­tungen und Produkte, die sie brauchen. Das Release 6.0 von OASIS wurde von den HZD-Entwicklerinnen und -Entwick­lern mit der Scrum-Methodik umgesetzt. Das große Auftragsvolumen, das der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) von 2021 mit sich brachte, hätte nach dem klassischen Wasserfallmodell nur schwer bewältigt werden können.

Vorgehensweise

Um das Projekt besser handhaben zu können, hat das Team der HZD die fachlichen Anforderungen in mehrere Jira-Epics geteilt, um eine inkrementelle Umsetzung zu ermöglichen. Durch die regelmäßigen „Lieferungen“, bei denen das Entwicklungsteam neue Funktionalitäten und andere Arbeitser­gebnisse live vorstellte, wurde der Pro­jektfortschritt für den Kunden gut nach­vollziehbar abgebildet.

Besonders förderlich für den Projekt­fortschritt waren die regelmäßigen Sprint-Reviews. Durch den intensiven Austausch mit dem Kunden erhielt das HZD-Team direktes Feedback und ent­wickelte ein tiefes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge des Vor­habens. Missverständnisse und Fehler in der Umsetzung konnten schnell er­kannt und behoben werden. Diese Ar­beitsweise der zielgerichteten Optimie­rung führte nicht nur zu hochwertigen Ergebnissen, sie trug bei dem Vorhaben auch zur Kostenminimierung bei.

Fazit

Die intensive Zusammenarbeit von An­wendenden und Entwicklungsteam hat das Projekt zu einer HZD-Erfolgsstory gemacht. Fortlaufend gute Fortschritte bei einem komplexen Projekt wie OASIS zu sehen, gab dem Kunden ein Gefühl der Sicherheit. Für das Ent­wicklungsteam bestätigte sich, dass agile Methoden ein zielfüh­render Weg zu passgenauen Lösungen sind.

Blick in zeitgemäßes Büro mit vier jungen Menschen in Arbeitsgesprächen

Betriebsportal KONSENS – kollaborativ zum Erfolg

Hintergrund

Das Betriebsportal KONSENS (BpK) be­steht seit 2009 und ist für aktuell 3.500 Mitglieder die zentrale Informations­plattform für den Betrieb der KONSENS-Software in den Ländern. 2019 ist die HZD in die Softwareentwicklung einge­stiegen, die zuvor ausschließlich über einen externen Dienstleister erfolgte.

Vorgehensweise

Bei jeder neuen Anforderung zur Er­gänzung der BpK-Features werden die Software-Expertinnen und -Experten der HZD von Anfang an in die Abstim­mungsgespräche eingebunden. Sie stehen insbesondere während der An­forderungsaufnahme und der Umset­zung im engen Kontakt zu den Kunden­teams. Die Anforderungsaufnahme und die Formulierung von Anwendungsfäl­len erfolgen in regelmäßigen Treffen, dabei werden die Arbeitsergebnisse in einem Tool strukturiert festgehalten und vom Kundenteam gegengeprüft. So können kontinuierlich Modifikationen des Anforderungsprofils vorgenommen werden, ohne dass zu einem bestimm­ten Zeitpunkt ein fertiges Lastenheft als starre Festschreibung übergeben wer­den muss.

Sobald genügend Informationen vorlie­gen, startet parallel zur inhaltlichen und organisatorischen Arbeit die Entwick­lung. Kleinteilige Akzeptanztests von Teilfeatures ermöglichen das zeitnahe Erkennen von Nachschärfungsbedarf in den Anforderungen.

Fazit

Gute Erfahrungen bei komplexen An­forderungen hat das Team mit der Me­thode des Pair Programming gemacht. Bei dieser Art des kollaborativen Arbei­tens werden die unterschiedlichen Fähigkeiten der Mitglieder des Entwick­lungsteams perfekt zusammengeführt. Die Umsetzung erfolgt angelehnt an Scrum und XP mit so wenig organisatorischem und formalem Überbau wie möglich.

Blick in zeitgemäßes Büro mit drei jungen Menschen im Arbeitsgespräch

E-Justice-Baustein e2P – Spielraum für Detailgestaltung

Hintergrund

Um die erforderliche Software für die Umsetzung des E-Justice-Gesetzes zu entwickeln, haben sich sechs Bundes­länder und das Bundesarbeitsgericht zum e2-Verbund zusammengeschlos­sen. Mit dem Teilprojekt e2P, dem elekt­ronischen Postein- und -ausgangs-Management, ist die HZD beauftragt.

Vorgehensweise

Zur Realisierung von e2P wurde der agi­le Scrum-Ansatz aus gutem Grund ge­wählt: Die fachliche Konzeption mit den groben technischen Rahmenbedingun­gen war vor Entwicklungsbeginn zwar abgeschlossen, die konkrete Entwick­lung jedoch noch nicht abschätzbar. Durch die Wahl einer agilen Methodik wurde eine enge Abstimmung mit dem Auftraggebenden als Product Owner ermöglicht.

Die Entwicklung fand in Zwei-Wochen-Sprints statt. Nach jedem Sprint gab es eine neue Version des Vorhabens, die in der Sprint-Demo mit dem Kunden abgestimmt wurde. Aus den Erkennt­nissen hat das Projektteam die Planung des nächsten Sprints mit entsprechen­der Priorisierung abgeleitet. So konnte die Entwicklung des Produkts fortlau­fend an neue Erkenntnisse angepasst werden.

Fazit

Rückblickend betrachtet war es genau richtig, den agilen Ansatz zu verwen­den – auch wenn es einige Herausfor­derungen zu bewältigen gab, beispiels­weise das Vertrauen des Kunden für den Prozess zu gewinnen. Durch die enge Steuerung der Entwicklung konn­te die HZD zeitnah auf neue Anforde­rungen oder Änderungen reagieren.

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