Meereslandschaft mit schmaler Strandpartie und bewölktem Himmel, darüber gelegt ein lupenartiges rundes Bild mit joggendem Menschen in einer ganz ähnlichen Landschaft

Modulare Services nach Maß

Die Cloudifizierung der deutschen Verwaltung ist nicht im Alleingang möglich. Sie ist eine bundesweite, wenn nicht sogar EU-weite Aufgabe, die auf Gemeinsamkeiten baut. Kooperationen sind ein elementarer Erfolgsfaktor.

Als die HZD 2022 das Programm Cloud-Transformation gestartet hat, war von Anfang an klar, dass sie auf eine Multi-Cloud-Strategie baut. Diese sieht vor, dass die HZD als anerkannter Experte für jeden Bedarf den richtigen Cloud-Dienst bzw. Cloud- Mix zur Verfügung stellt. Dafür wird sie ihr Portfolio nach und nach um ein attraktives Private-Cloud-Angebot erweitern, das Public-Cloud- bzw. hybride Cloud-Lösungen miteinschließt und vor allem eine Einbindung in Community-Clouds wie die Deutsche Verwaltungscloud (DVC) ermöglicht. Damit einher geht die Bereitstellung von Cloud-Umgebungen und von Cloud-Services für mehrere Nutzende in der öffentlichen Verwaltung der Länder, Kommunen und des Bundes. 

Gemeinsame Zielvorgabe

Ein zentraler Player der Cloudifizierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland ist der IT-Planungsrat. Er hat die Marschrichtung festgelegt, in die die Verwaltung mit ihren Cloud-Aktivitäten voranschreitet – die Deutsche Verwaltungscloud- Strategie. Ihr Ziel ist, übergreifend eine föderale Cloud-Infrastruktur zu etablieren, die interoperabel und modular aufgebaut ist. Dazu müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsame Standards und offene Schnittstellen für die verschiedenen Cloud-Lösungen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland schaffen – mit dem Ergebnis einer deutschlandweiten souveränen föderalen Multi-Cloud-Plattform (private, public, hybrid). Die FITKO hat die Federführung für die Umsetzung inne. 

Strategische Partnerschaft

Während auf Ebene des IT-Planungsrats und der Ministerien die strategischen Entscheidungen getroffen werden, finden die operativen Überlegungen und Umsetzungen auf IT-Dienstleister-Ebene statt, also in den Ländern und Kommunen selbst. Für die HZD als IT-Dienstleister der hessischen Landesverwaltung hat deshalb der Beitritt zur govdigital eG als 28. Mitglied im Februar 2024 eine besondere Bedeutung. Denn ein wesentliches Geschäftsfeld dieser Genossenschaft ist die Unterstützung der Cloud-Transformation. Govdigital stellt hierzu verschiedene Dienstleistungen für die Mitglieder bereit:

  • ein „verteiltes Kubernetes-Cluster“ (im Aufbau),
  • Beratungsleistungen sowie
  • zukünftig auch einen Cloud-Broker, über den verschiedene Angebote des Marktes (Hyperscaler und andere deutsche bzw. europäische Cloud-Anbieter) bezogen werden können.

Im Umsetzungsprojekt der DVC entwickelt die govdigital im Auftrag der FITKO ein zentrales Portal, um Cloud-Services der öffentlichen IT-Dienstleister bereitzustellen und auch die Voraussetzungen für die Einbindung privater Marktangebote zu schaffen. Das Umsetzungsprojekt ist Anfang des Jahres gestartet, nachdem bereits erste Vorarbeiten geleistet wurden, z.B. die Erprobung zentraler DVC-Strukturen wie das Cloud-Service-Portal und das dazugehörige Identity-and-Access-Management.

Thomas Kaspar, Technischer Direktor der HZD, hat die Mitgliedschaft des Landes Hessen durch einen Beitritt der HZD von Beginn an forciert: „Die HZD kooperiert mit der govdigital und ist aus dem Programm Cloud-Transformation heraus beim Umsetzungsprojekt an mehreren Stellen aktiv beteiligt. Aber nicht nur beim zentralen Cloud-Service-Portal, auch beim Thema KI, das eng damit verwoben ist, können und werden wir uns mit unserem Kompetenzteam KI und dem Forschungslabor Cloud stark in den Verbund einbringen und bei der Entwicklung und Erprobung von KI-Anwendungen in einem rechtskonformen Rahmen voneinander lernen.“ 

Stilisierte Deutschlandkarte mit durch eine schwarze Umrandung markierten Bundesländern, die alle in das Programm Cloud-Transformation eingebunden sind.

Richtiges Mindset

Anlässlich ihres Cloud-Kundenforums im April 2024 hatte die HZD Martin Schallbruch, den CEO der govdigital, eingeladen. In seiner Keynote sagte er: „Die Cloud-Transformation ist eines unserer Hauptthemen, alle unsere Mitglieder sind davon betroffen.“ Den Beitritt der HZD begrüßte er: „Die HZD war schon lange ein Wunsch- und Traumkandidat für uns, tatsächlich sehr stark wegen des Programms Cloud-Transformation und ihrer Herangehensweise: Die HZD denkt und setzt das Programm ganzheitlich um.“

Für die HZD bedeutet die Cloud-Transformation nicht nur eine neue Technologie, sondern auch Anpassungen in der Organisation und den Prozessen, die Befähigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht zuletzt ein agiles Mindset. Dass die HZD hier eine Vorreiterrolle in der deutschen Verwaltungs-IT-Landschaft einnimmt, hat übrigens eine aktuelle Umfeldanalyse von Accenture bestätigt. In dem Abschlussbericht des Beratungsunternehmens heißt es: „Im Rahmen der parallel zum Qualitätsmanagement durchgeführten Recherche zu vergleichbaren Cloud- Projekten in der öffentlichen Verwaltung wurde transparent, dass es sich beim CTf-Programm um einen Vorreiter im öffentlichen Sektor handelt. Zwar gibt bzw. gab es einzelne themenspezifische Projekte und Bestrebungen in Bezug auf Cloud, jedoch nicht in der im CTf-Programm vorgefundenen Ausprägung.“ 

Weichenstellung für die Zukunft

Martin Schallbruch sieht in der Cloud-Transformation einen wichtigen Katalysator für die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle aller govdigital-Mitglieder. „All diese Entwicklungen werden dazu führen, dass sich die öffentlichen IT-Dienstleister auf ihre neue Rolle als Cloud-Broker vorbereiten.“ Das findet auch Janina Einsele vom Programm Cloud-Transformation: „Künftig werden in unserem Cloud-Ökosystem die Kooperationen und die Cloud-Beratung mehr im Vordergrund stehen. Um dies zu erreichen, baut die HZD gezielt Beratungskompetenz auf, führt agile Projekte durch und findet vor allem für die bestehenden Systeme und die neuen Anforderungen das jeweils passende Cloud-Angebot – sicher, datenschutzkonform, auf Basis von Green IT und vor allem zum Nutzen unserer Kunden.“ 

Schlagworte zum Thema