Die fortschreitende Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung umfasst nicht nur die Umstellung von papierbasierten Prozessen auf digitale Arbeitsabläufe, sondern auch die Schaffung bürgerfreundlicher, transparenter und effizienter Dienstleistungen. In diesem Kontext gewinnen Low-Code-Plattformen zunehmend an Bedeutung. Diese Plattformen ermöglichen es, Softwareanwendungen mit minimalem Programmieraufwand zu entwickeln und bieten der Verwaltung die Möglichkeit, ihre digitalen Transformationen schneller und kostengünstiger umzusetzen. Die hessischen IT-Dienstleister HZD und ekom21 unterstützen diese Transformation aktiv. Low-Code-Plattformen sind dabei ein technisches und auch ein strategisches Werkzeug der Verwaltungsdigitalisierung.
Zu den vielfältigen Anforderungen an eine digitale Verwaltung gehören unter anderem die Automatisierung von Routineaufgaben, die Bereitstellung von Online-Diensten und die Verbesserung der Datenverfügbarkeit. Low-Code-Plattformen sind ein geeignetes Werkzeug, diese Anforderungen mit maßgeschneiderten Lösungen ohne umfangreiche Programmierressourcen zu entwickeln.
Eine der größten Stärken von Low-Code-Plattformen sind die Geschwindigkeit und Flexibilität, mit der Anwendungen wie unter anderem Bürgerportale, Antragsformulare und entsprechende Verwaltungsverfahren entwickelt und angepasst werden können. Entsprechende Weiterbildung und Support vorausgesetzt, ermöglichen sie es auch nicht-technischen Mitarbeitenden, Anwendungen zu entwickeln. Die standardisierte Infrastruktur hilft, Kosten des Betriebs und der Wartung zu reduzieren, und die benutzerzentrierten Lösungen erleichtern den barrierefreien und leichten Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen. Dennoch müssen bei der Nutzung zentraler Low-Code-Plattformen auch Datenschutz, IT-Sicherheit und Barrierefreiheit fortwährend berücksichtigt werden. Die Aggregation von sensiblen Daten und Fachprozessen verlangt wirksame Maßnahmen zu deren Schutz. Während der Projektphase, im Betrieb und in der Nutzung wie zum Beispiel bei Verfahrensentwicklungen sind Sicherheitsanforderungen zu wahren, um die digitale Verwaltung nachhaltig und resilient zu gestalten.
Es gilt, jederzeit die Kontrolle über digitale Prozesse und Daten zu wahren. Dazu gehört es, Risiken aus Abhängigkeiten zu Softwareanbietern und Dienstleistern frühzeitig zu erkennen und geeignet zu reagieren. Beispielsweise durch Diversifizierung und Nutzung von Anbietern mit Geschäftsmodellen, die garantieren, dass Daten und Anwendungen innerhalb des europäischen Rechtsraums verbleiben und Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Denn der Stellenwert der digitalen Souveränität nimmt weiter zu.
Durch Low-Code-Plattformen wird die digitale Souveränität gestärkt, da sie Verwaltungen mehr Kontrolle und Unabhängigkeit in ihrer digitalen Entwicklung ermöglichen. Low-Code-Plattformen werden daher eine entscheidende Rolle in der zukünftigen digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung spielen. Sie bieten eine kostengünstige und flexible Möglichkeit, Verwaltungsprozesse zu modernisieren, die Bürgerinteraktion zu verbessern und die Effizienz zu steigern. Mit einer zunehmenden Verbreitung dieser Technologien werden Verwaltungen in der Lage sein, nicht nur bestehende Prozesse zu optimieren, sondern auch neue, innovative Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.