Kollage mit Porträtfotos von Matthias Guckler, Hanne Fröhlich und Dr. Markus Beckmann, die sich der Frage „Eigenentwicklung oder Fertiglösung?“ angenommen haben

Eigenentwicklung oder Fertiglösung?

Auf dem IT-Markt gibt es eine Fülle von Softwareprodukten, die unterschiedlichste Bedarfe abdecken. Dem gegenüber stehen Eigenentwicklungen, die auf sehr spezielle Anforderungen zugeschnitten sind. Welche Lösungen sind einfacher nutzbar und wo stecken eventuell verborgene Aufwände? Denkanstöße für unterschiedliche Herangehensweisen geben drei Profis aus der HZD.

Matthias Guckler, Bereichsleiter Anwendungsentwicklung 

"Neben der Expertise, die es für die Auswahl und den Betrieb gekaufter Softwareprodukte unbedingt braucht, gehören bei einem Full-Service-Provider wie der HZD eigenentwickelte IT-Anwendungen zu einem professionellen Portfolio dazu. Denn für etliche Fachanwendungen in der Verwaltung gibt es keine passende Software zu kaufen. Die Anforderungen in den einzelnen Ressorts und Landesbehörden sind schlicht und ergreifend zu speziell. Hierfür haben wir in der HZD gut ausgebildete Entwicklerteams mit Verwaltungsexpertise, um individuelle Anwendungen selbst zu erstellen. Bestimmt man auf diese Art und Weise über den Source-Code, sind Anpassungen natürlich jederzeit möglich. Gerade im Hinblick auf kurzfristige gesetzliche Änderungen haben wir hier größtmögliche Flexibilität. Auch auf Sicherheitslücken hin können wir die Software viel besser prüfen, wenn wir 'Owner' des Codes sind."
 

Hanne Fröhlich, Bereichsleiterin Assetmanagement, Datenbanken, E-Vergabe und SharePoint 

"Alles macht Arbeit, selbst fertig eingekaufte Produkte. Denn die sind nur ein Teil der Lösung. Jemand muss sich auch um das ganze 'Drumherum' kümmern – wie etwa die Installation, den stabilen Betrieb, die Definition sinnvoller Standards, das Schnittstellen-Management, die Entwicklung zusätzlicher Programmteile oder den Support. Dafür braucht es jemanden, der weiß, was er tut und ein gewisses Entwickler-Know-how hat. Und dann gibt es noch viele andere Dinge, die man bedenken muss, zum Beispiel das Thema IT-Sicherheit. Die ist gerade in der Verwaltung ein ganz entscheidendes Kriterium und braucht ein solides Konzept, damit es zu keinen Schwachstellen im System kommt. Wir liefern unseren Kunden auch bei Produkten von der Stange ein Komplett-Paket vom Anforderungsmanagement (zu dem auch die mitunter sehr zeitraubende Kommunikation mit dem Softwareanbieter gehört) bis zum Help-Desk."
 

Dr. Markus Beckmann, IT-Innovationsmanager

"Neue Technologien bieten Chancen, Aufgaben schneller oder besser zu erledigen. Gerade in Bereichen mit großer Entwicklungsdynamik ist es wichtig zu beurteilen, ob fertige Lösungen so, wie sie sind, genutzt werden können bzw. wo sie ihre Grenzen haben, welcher Aufwand bei einer Anpassung nötig ist, oder ob die neuen Technologien die Grundlage für eine eigene Entwicklung sind. Für den schnellen Einstieg in eine Thematik sind fertige Anwendungen oft hilfreich. Mit Blick auf eine längerfristige Nutzung gilt es aber zu bedenken: Sind funktionale Anpassungen möglich und ggf. mit welchem Aufwand? Können Daten aus der Anwendung in anderen Programmen weiterverarbeitet werden und welches Lizenzmodell greift dabei? Selbst wenn Anwendungen dauerhaft als eigenständige Lösung 'as it is' verwendet werden, sollten offene und standardisierte Schnittstellen zumindest grundsätzlich eine Verbindung zur übrigen IT einer Organisation ermöglichen."