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Kommentar von Patrick Burghardt

Der Staatssekretär für Digitale Strategie und Entwicklung und Chief Information Officer des Landes Hessen über verändertes Verwaltungshandeln.

Die Auswirkungen von mehr als einem Jahr Pandemie machen auch vor der täglichen Verwaltungsarbeit keinen Halt. Ob wir diese Zeit als Chance oder Krise betrachten, hängt ganz vom Blickwinkel ab. Umfrageergebnisse können hierbei helfen. Um zusammenzutragen, was bisher gut lief und was verbesserungswürdig ist, habe ich daher die Digitalisierungsbeauftragten der Ressorts um ihre Einschätzung gebeten. Die Erfahrungen wurden von der „AG Corona Lessons Learned“ in einem Ergebnisbericht zusammengeführt. Entstanden sind 25 Handlungsfelder, aus denen sich 22 digitale und drei organisatorische Empfehlungen ableiten. Um aus den Erfahrungen zu lernen, konkretisierten die AG-Mitglieder, zu denen auch die HZD gehört, in einem weiteren Schritt ihre Empfehlungen – unter anderem zu Kosten und Dauer der Umsetzung – und erarbeiteten Vorschläge zum weiteren Vorgehen.

Was hat sich daraus als Fazit ergeben? Alle Ressorts priorisieren am höchsten die Einrichtung und Ausstattung von flexiblen und modernen Verwaltungsarbeitsplätzen mit mobilen, digitalen End-sowie Peripheriegeräten, entsprechenden Fernzugriffskomponenten, geeigneten Video-, Telefonkonferenz-sowie Kollaborationstools und einem virtuellen HessenPC. Hierbei können wir auf unsere Pandemie-Erfahrungen zurückgreifen, die gezeigt haben, dass die Produkt-Standardisierung eine schnelle Bereitstellung mobiler Endgeräte mit entsprechender Ausstattung ermöglicht.

Grafik zur Steigenden Nachfrage bei Standardprodukten

Daher sollte dies in einem ersten Schritt über einen zukünftigen HessenPC initiiert werden. Darüber hinaus hat die AG 12 „Quick-Wins“ identifiziert, die kurzfristig in einem zweiten Schritt umgesetzt werden können. Hierzu gehören der Ausbau der E-Learning-Angebote sowie die weitere Sensibilisierung zur Informationssicherheit. In einem dritten Schritt sollten die mittel-und langfristigen Empfehlungen Realisierung finden. Von 22 digitalen Empfehlungen betreffen 16 bereits angestoßene oder bestehende Projekte und sechs neue Vorhaben. Einige davon sind in Eigenverantwortung der Ressorts umzusetzen, manche Empfehlungen sind ressortübergreifend zu planen und zu entscheiden, wie zum Beispiel die Optimierung des Wissensmanagements oder die Verbesserung der Beratungsangebote und Informationskanäle für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen.

Das großflächige Arbeiten im Homeoffice hat viele Veränderungen und auch Vorteile mit sich gebracht. Vieles, was vorher undenkbar war, wurde kurzfristig ermöglicht und entschieden. Ein „weiter so“, wie vor der Pandemie, wird es daher nicht geben und ist auch nicht gewünscht. Die positiven Veränderungen im täglichen Miteinander am Arbeitsplatz sind eine große Chance. Sie wollen wir beim Schopf packen und in den Fokus unserer weiteren Bestrebungen und Bemühungen stellen.

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