Kooperationen zwischen Bund und Ländern sind ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor bei der Digitalisierung Deutschlands. In der bundesdeutschen Steuerverwaltung ist die Zusammenarbeit bei der Entwicklung der steuerlichen Software (KONSENS) und deren Nutzung über Ländergrenzen hinweg bereits langjährige Praxis und seit 2017 gesetzlich geregelt. Und auch in der Justiz wird im e2- Verbund kooperativ Software entwickelt. Um über die System- und Ländergrenzen hinweg eine medienbruchfreie und transparente Kommunikation von betrieblichen Vorgängen (Tickets) zu ermöglichen, betreibt die HZD seit rund 15 Jahren eine entsprechende länderübergreifende Austauschplattform.
2021 hat die HZD die bisherige „Incident Management KONSENS“-Plattform durch eine neue, organisationsübergreifende und bundesweite ITSM-Transferplattform abgelöst. ORBIT heißt das neue Herzstück des länderübergreifenden Incident- und Problemmanagements und hat Ende November 2021 den Betrieb aufgenommen. Dabei werden die Tickets nicht nur einfach weitergeleitet, sondern passend für die Zielsysteme transformiert und alle übermittelten Daten in einer zentralen Datenbank vorgehalten. Alle beteiligten Akteure nutzen für den Austausch weiterhin ihre landesinternen Ticketsysteme. Das fördert die Akzeptanz, steigert die Effizienz, minimiert die Kosten und schafft durch den zentralen Knotenpunkt zusätzliche Möglichkeiten, z. B. eine zentrale Nachverfolgbarkeit. Im Vorhaben KONSENS der Steuerverwaltung sind auf diese Weise die Ticketsysteme aller 16 Länder, des Bundes sowie ELSTER miteinander gekoppelt, im e2-Verbund der Justiz kommunizieren sechs Länder über ORBIT.