Mehrere Stapel verschieden farbiger Poker-Chips

HZD weiter bei OASIS im Spiel

Im Sommer des vergangenen Jahres trat der Glücksspielstaatsvertrag 2021 in Kraft. Die HZD hat das Spielersperrystem OASIS - das auch weitehin in Hessen verbleibt - entsprechend umgestellt.

Bereits am 1. Juli 2021 informierte die HZD: Die Zuständigkeit für OASIS verbleibt dauerhaft in Hessen und geht nicht auf die geplante Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder in Halle über. Dies wurde von den Leitungen der Staats- und Senatskanzleien in einer Sitzung im Februar 2021 beschlossen. Bei OASIS handelt es sich um das von der HZD entwickelte und seit 2013 im Einsatz befindliche Spielersperrsystem zum Schutz suchtgefährdeter Spielerinnen und Spieler. Spielbanken, Lotteriegesellschaften, Sport- und Pferdewettanbieter im gesamten Bundesgebiet nutzen es, seit Mitte 2014 zudem die hessischen Spielhallen und seit Mitte 2020 auch die in Rheinland-Pfalz.

Mit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (GlüStV 2021) am 1. Juli hat die HZD OASIS umgestellt. Nach der neuen Regelung müssen Spielhallen aller Bundesländer, aber auch Gaststätten mit Glücksspielautomaten sowie Online-Sportwettanbieter und Online-Casinos verbindlich mit OASIS arbeiten. Konkret bedeutet das für die Betreiberinnen und Betreiber: Vor jedem Spiel müssen sie im System abfragen, ob die spielwillige Person eventuell gesperrt ist (sog. Spielerstatusabfrage).

Bislang waren ca. 1.000 Betreiberinnen und Betreiber mit ca. 2.100 Standorten an OASIS angeschlossen. Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport und das Regierungspräsidium Darmstadt als fachlich Verantwortliche für den Betrieb rechneten nun mit einem neuen bundesweiten Anwenderkreis in der Größenordnung von ca. 6.500 Betreiberinnen und Betreibern mit bis zu 50.000 Standorten.

Fallende weiße Spielwürfel

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt hat die HZD seit Anfang 2020 in mehreren Projekten sukzessive Änderungen an OASIS vorgenommen. Komplexe neue Lösungen wurden bereichsübergreifend entwickelt und der Service OASIS Veranstalterbeantragung in Betrieb genommen. Dieser Service umfasst ein Online-Antragsformular auf der HessenDANTE-Plattform und ein neu entwickeltes Fachinformationssystem auf der FISBOX®-Cloud-Plattform. Sowohl die Beantragung eines Anschlusses an OASIS als auch die Bearbeitung dieser Anträge wird damit deutlich effizienter: Zur Anbindung an OASIS müssen zuerst Nutzungsverträge zwischen den Betreibenden und dem Regierungspräsidium Darmstadt abgeschlossen und für jeden Antrag viele weitere Arbeitsschritte absolviert werden sowie – nicht zuletzt – bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sein. Zudem wird eine HeDok-Schnittstelle und als Rückkanal zur Antragstellerin bzw. zum Antragsteller eine Schnittstelle zur Druckstraße genutzt. Damit lassen sich die Stammdaten der Betreiberinnen und Betreiber Ende-zu-Ende – vom Antrag bis nach OASIS – verarbeiten, und die Vertragsunterlagen, die Zugangsdaten und sonstige Kommunikation des Regierungspräsidiums Darmstadt per E-Mail oder Brief zurück zu den Antragstellenden übermitteln. Der Großteil der Antrags- und Sachbearbeitung ist somit durchweg digitalisiert.

Dietmar Mittwich, verantwortlicher Bereichsleiter in der HZD, resümiert: „Bereits Ende 2019 zeichnete sich ab, dass das Kernteam des OASIS-Betriebs und des OASIS-Entwicklungsteams um Ressourcen in allen relevanten Bereichen erweitert werden muss. Die Teamgröße haben wir von 10 auf 16 Personen erhöht. Für die Realisierung des Services OASIS Veranstalterbeantragung arbeiteten ab Ende 2020 im Kernteam 16 und in manchen Teilprojekten bis zu 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HZD. Die frühzeitige Antizipation notwendiger Änderungen, eine gute mittelfristige Planung sowie die schnelle und effektive Erarbeitung neuer, bereichsübergreifender digitaler Lösungen waren für mich der Schlüssel für die erfolgreiche Produktivsetzungen im Juli und August 2021.“

Der neue Service OASIS Veranstalterbeantragung umfasst ein Online-Antragsformular auf der HessenDANTE-Plattform und ein neu entwickeltes Fachinformationssystem auf der FISBOX®-Cloud-Plattform.

Tillie Hösler OASIS IT-Verfahrensleiterin bei der HZD

Das hat sich konkret geändert

Bereits während der Anbindung der rheinland-pfälzischen Spielhallen im ersten Halbjahr 2020 konnten das OASIS-Projektteam und der Verfahrensbetrieb wertvolle Erfahrungen sammeln, und die Aufgabenstellungen, die bis Juli 2021 auf sie zukommen würden, besser abschätzen. So hat die HZD ihre Supportprozesse im First- und Second-Level, die teils auch für die Betreiberinnen und Betreiber von Spielhallen und deren Beschäftigte gelten und im First-Level rund um die Uhr angeboten werden, auf eine länderübergreifende und in kurzer Zeit stark ansteigende Zahl neuer Nutzerinnen und Nutzer angepasst.

Seit Anfang 2020 lagen dem Regierungspräsidium Darmstadt und der HZD außerdem die Entwurfsversionen des neuen Glücksspielstaatsvertrags 2021 vor. Mit dem Zieltermin 1. Juli 2021 vor Augen und dem dann vergrößerten Entwicklungsteam wurde das Weiterentwicklungsprojekt initialisiert und in den folgenden 18 Monaten umgesetzt. Eine wesentliche Änderung war die Zusammenführung der zuvor in Mandanten getrennt gespeicherten Daten. Spielersperren im zentralen Sperrsystem gelten nun bundesweit. Spielhallenbetreiberinnen und -betreiber, die zuvor in Mandanten der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz geführt wurden, sind ebenfalls migriert und können das System wie bislang nutzen.

Nach den erfolgreichen Inbetriebnahmen waren in der ersten Augustwoche bereits über 5.000 Anträge eingegangen, Anfang Oktober sind es über 12.000.

Frank Hadlich OASIS Projektleiter bei der HZD

Das ist seit Juli 2021 passiert

Nach den erfolgreichen Inbetriebnahmen waren in der ersten Augustwoche bereits über 5.000 Anträge eingegangen, Anfang Oktober waren es über 12.000. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter im Regierungspräsidium Darmstadt konnten davon bereits über 90 Prozent bearbeiten. In OASIS hat sich die Anzahl der angeschlossenen Glücksspielbetreiberinnen und -betreiber zwischen Juli und Oktober 2021 entsprechend deutlich erhöht. Das System wird nun rund um die Uhr deutlich stärker genutzt und befindet sich dabei zu jedem Zeitpunkt in einem stabilen Zustand. Monatlich werden regelmäßig weit über 50 Mio. Spielerstatusabfragen gestellt und verarbeitet sowie bis zu 20.000 neue Spielersperren erfasst.

Ausblick

Die OASIS Weiterentwicklung ist damit noch lange nicht beendet. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Anforderungen, die die HZD im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt umsetzen wird. Unter anderem befindet sich der Aufbau eines Online-Antragssystems für Spielersperren in den Startlöchern. Damit und mit den anderen Anforderungen ist die HZD sicherlich bis weit ins nächste Jahr beschäftigt – unabhängig von einem stabilen Betrieb, der jederzeit gewährleistet sein muss.

Autorin/Autoren des Beitrags

Frank Hadlich
Projektleiter OASIS bei der HZD

Tillie Hösler
IT-Verfahrensleiterin OASIS bei der HZD

Thomas Linster
Verfahrensmanager OASIS bei der HZD

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