Schroffe Bergkämme, die aus einem Wolkenmeer herausragen

Reif für die Cloud?

Die Aktivitäten im HZD-Programm Cloud-Transformation liegen 2023 schwerpunktmäßig auf der Einbindung der Kunden in den damit verbundenen Veränderungsprozess. Um diese an Bord zu holen, sind mehrere Formate geplant, die als Plattformen zum Austausch über die technischen Anforderungen einerseits und über die benötigten Services andererseits dienen.

Mit dem Start des Cloud-Awareness-Programms, dem Aufbau eines Cloud-Forschungslabors, der Entwicklung erster Cloud-Services, der aktiven Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie und dem Ausbau der HZD-eigenen Private-Cloud-Infrastruktur (Verfahrenscloud Hessen) hat die HZD im ersten Jahr der Cloud-Transformation bereits wichtige Aufgaben begonnen. In diesem Jahr wird sie den Fokus erweitern und auf ihre Kunden zugehen, um diese stärker in den Veränderungsprozess einzubinden. Dabei geht es unter anderem um die folgenden Fragen: Welche Anforderungen gibt es in der Landesverwaltung für Cloud-Produkte? Welche Servicequalität wird benötigt? Gibt es bereits genutzte Cloud-Lösungen? Dafür sind mehrere Formate geplant:

  • ein Programmausschuss mit den Auftraggebern HMinD und HMdF, der HZD und dem HMdIS in seiner Verantwortung für die Cybersicherheit. Er soll halbjährlich stattfinden und als Abgleich zwischen den strategischen Überlegungen der Landesverwaltung und den Aktivitäten des Cloud-Transformations-Programms der HZD dienen. Ein erster Informations-Workshop fand Ende 2022 mit Abteilungsleitungen und weiteren Mitarbeitenden aus den genannten Ministerien statt.
  • ein regelmäßiges Kundenforum für den Austausch mit allen Ressorts. Hier soll der Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Ressorts zu anstehenden Entwicklungen im Cloud-Transformations-Programm, zu den Erwartungen der Kunden und zum Kennenlernen der Kunden-Roadmaps stattfinden.
  • die Entwicklung eines Cloud-Adoption-Frameworks und die Umsetzung von Cloud-Readiness-Assessments zur Begleitung der Kunden bei der Überführung ihrer IT-Services in die Cloud.

Cloud-Ökosystem für die Kunden der HZD

Im Rahmen der Cloud-Transformation baut die HZD ein Cloud-Ökosystem auf, innerhalb dessen sie die drei Rollen Cloud-Beratung, -Entwicklung und -Betrieb einnimmt und damit ein zentraler Ansprechpartner der Landesverwaltung für alle Fragen rund um das Thema Cloud wird. Ziel des Auf- und Ausbaus dieses Cloud-Ökosystems sind in erster Linie zufriedene Kunden, die weitgehend unbehelligt von der Technik ihre fachlichen Aufgaben erledigen können.

HZD-Cloud-Service-Beratung

Eine wesentliche Aufgabe dieser Rolle ist die Beratung und Unterstützung der Kunden auf dem Weg in die Cloud. Zur Planung und Gestaltung dieses Wegs werden üblicherweise sogenannte Cloud-Adoption-Frameworks genutzt, mit denen die Cloud-Fähigkeit oder der Cloud-Reifegrad der Kunden ermittelt und ein Migrationspfad in die Cloud entwickelt werden können. Ein Teil der Anwendung des Cloud-Adoption-Frameworks erfolgt in kundenspezifischen Cloud-Readiness-Assessments, in denen IT-Services sowie Nutzungs-, Arbeits- und Bereitstellungsprozesse im Detail untersucht werden. Ein Assessment besteht dabei sowohl aus einer theoretischen Betrachtung als auch praktischen Anteilen. Das Ergebnis des Assessments ist dann der Cloud-Migrationspfad, der aufzeigt, wie die IT-Services auf die Zielplattform in der Cloud gelangen können und welche Besonderheiten bei der Transformation jeweils zu beachten sind.

HZD-Cloud-Service-Entwicklung

Das Design-Prinzip „cloud first“ bildet den Rahmen für die Rolle Cloud-Service-Entwicklung. Zukünftig sollen Neuentwicklungen von IT-Services „cloud native“ erfolgen, d. h. Software wird grundsätzlich so entwickelt, dass sie in der Cloud funktioniert. Auch die Prozesse zur Bereitstellung von Software verändern sich. Während früher in aufwändigen Abläufen zwei bis drei Releases pro Jahr bereitgestellt wurden, sollen zukünftig – ähnlich wie bei Apps auf dem privaten Smartphone – kontinuierlich neue Versionen von Software integriert und verteilt werden, im Idealfall ohne die Anwendenden zu beeinträchtigen. Continuous Integration und Continuous Deployment sind hier die wichtigsten Schlagworte. Dazu werden neue Architekturmuster und Software-Entwicklungsrichtlinien benötigt, aber auch neuartige Entwicklungs- und Testwerkzeuge. Auf dem Weg dahin stehen folgende Aufgaben auf der Agenda:

  • Entwicklung von Cloud-Services wie Rückkanal der Technischen Digitalisierungsplattform (SaaS) oder Standardserver (IaaS+)
  • Neugestaltung des Deployment-Prozesses (Continuous Integration / Continuous Development) mit dem Ziel einer möglichst geringen Beeinträchtigung der Kunden bei Software-Updates
  • Modernisierung und Redesign von IT-Services in Richtung Cloud, z.B. für das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege oder die Polizei

HZD-Cloud-Betrieb

Last, but not least konzentriert sich die HZD als Cloud-Betreiber auf den weiteren funktionalen Ausbau der Private-Cloud in den Rechenzentren der HZD. Dazu zählen in nächster Zeit:

  • Ausbau der Verfahrenscloud Hessen, um neue Kundenanforderungen bedienen zu können
  • kontinuierliche Verlagerung von IT-Verfahren von klassischer IT-Infrastruktur auf die Verfahrenscloud Hessen
  • Ausbau eines Cloud-Self-Service-Portals
  • Inbetriebnahme von Cloud-Services IaaS+

Treiber für diese Weiterentwicklungen sind Kundenanforderungen, welche die HZD schnellstmöglich umsetzen möchte. Die Einbeziehung und die Fokussierung der HZD auf ihre Kunden ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Cloud-Transformation.

Autorin des Beitrags

Janina Einsele
Programmleitung Cloud-Transformation

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