Bildkomposition aus Foto von Frau vor einem Laptop und darüber gelegter Grafik mit farbigen Balken und Zahlenkolonnen

Prüfung der digitalen Barrierefreiheit

Per Gesetz müssen digitale Angebote auch für Menschen mit Einschränkungen nutzbar sein. Ob Website & Co. diese Forderung erfüllen, checkt das Test Center Hessen mit einem strukturierten Testverfahren.

Bei der barrierefreien Gestaltung von Websites, Apps oder Softwareanwendungen sind verschiedenste Aspekte zu berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise die Bedienmöglichkeit per Tastatur, die Kompatibilität mit Screenreadern oder ausgewogene Farbkontraste für eine gute Trennschärfe bei Bildern und Texten.

Das Test Center Hessen der HZD (TCH) bietet ein entwicklungsbegleitendes Testverfahren an, das speziell auf die Barrierefreiheit digitaler Produkte ausgerichtet ist. Zu dem modular aufgebauten Angebot gehören unterschiedliche Testformate, die individuell auf die digitalen Anwendungen und Inhalte zugeschnitten werden können.

Durch eine Kombination aus manuellen und automatisierten Tests werden Entwicklungsteams frühzeitig und kontinuierlich im Entwicklungsprozess unterstützt, um Barrieren systematisch zu identifizieren und zu beheben. Ziel ist es, von Anfang an möglichst barrierefrei zu gestalten und somit die gesetzlichen Anforderungen in vollem Umfang zu erfüllen.

Die Tests im Überblick

Diese kompakten Prüfungen ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Ersteinschätzung der Barrierefreiheit digitaler Anwendungen. Mit ihrer Hilfe lassen sich grundlegende Barrieren im Entwicklungsprozess frühzeitig identifizieren, sodass zügig reagiert und nachgebessert werden kann. Quick Checks eignen sich besonders für frühe Projektphasen oder bei begrenztem Zeit- und Ressourcenaufwand.

In diesen umfassenden Prüfverfahren wird die Barrierefreiheit digitaler Angebote systematisch und detailliert entsprechend der Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BITV 2.0) sowie den zugehörigen WCAG-Kriterien analysiert. Dabei wird ermittelt, inwieweit die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden und welche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung erforderlich sind. Die Ergebnisse dieser Tests bilden eine belastbare Grundlage für die Erstellung der Erklärung zur Barrierefreiheit.

Digitale Barrierefreiheit endet nicht bei Webseiten und Anwendungen. Deshalb werden auch PDF- und Office-Dokumente auf ihre Zugänglichkeit geprüft. Dabei wird unter anderem untersucht, ob die Dokumente korrekt strukturiert, mit Alternativtexten versehen und für assistive Technologien nutzbar sind. Ziel ist es, sicherzustellen, dass auch alle bereitgestellten Informationsmaterialien barrierefrei zugänglich sind.

Nach Abschluss der Tests werden ausführliche und verständlich aufbereitete Prüfberichte erstellt. Diese enthalten nicht nur eine Übersicht der festgestellten Barrieren, sondern auch die erwarteten Ergebnisse. Die Berichte dienen sowohl als Arbeitsgrundlage für Entwicklungsteams als auch als Nachweis für Auftraggeber und Stakeholder über den Stand der Barrierefreiheit und die geplanten Optimierungsmaßnahmen.