Eine Person Richterrobe sitzt an einem Tablet, den Richterhammer zu ihrer Rechten. Das Bild ist überlagert von einem Netzwerk und Digitalisierungssymbolen.

Digitaler Durchblick für Justiz und Polizei

Über eine cloud-basierte Desktop-Lösung der HZD kann die Justiz zentral auf sichergestelltes Beweismaterial der Polizei zugreifen. Dadurch wird die Wahl des richtigen Verfahrens enorm erleichtert.

Mit dem cloud-basierten Sichtungsarbeitsplatz Justiz, der von der HZD betrieben wird, gibt es für die IT-gestützte Zusammenarbeit von Polizei und Justiz zukünftig ein weiteres leistungsfähiges Tool. Die virtuelle Desktop-Lösung ermöglicht es der hessischen Generalstaatsanwaltschaft, schon zu Beginn des Strafverfahrens digitale Beweismittel einzusehen – ohne eine Polizeidienststelle aufsuchen oder auf die Zusendung von Datenträgern mit dem entsprechenden Material warten zu müssen. Der Zugriff erfolgt sicher, zeit- und ortsunabhängig über die Cloud, direkt vom eigenen Arbeitsplatz aus. „Wir stecken momentan noch mitten im Proof of Concept und überprüfen die Machbarkeit der Lösung“, so HZD-Projektleiter Tobias Klein. „Die Zeichen stehen jedoch gut, dass wir noch 2025 in den Pilotbetrieb gehen können.“ 

Schnittstellen schaffen, Kooperation ausbauen

Der Sichtungsarbeitsplatz Justiz stellt einen weiteren Meilenstein in der digitalen Zusammenarbeit von Polizei und Justiz dar. Eine erste wichtige Wegmarke hatte die HZD mit der elektronischen Akte in Strafsachen (eAS) gesetzt. Dieses Kommunikationssystem auf Cloud-Basis ermöglicht den digitalen Datenaustausch und hat papierbasierte Ermittlungsakten, die per Kurier von Polizei an Justiz verschickt werden mussten, überflüssig gemacht.

Technisch setzt die HZD beim Sichtungsarbeitsplatz Justiz auf dieselben Mechanismen wie beim Forensik-Desktop. Bei diesem handelt es sich um eine virtuelle Desktop-Lösung, in die sich die User einfach einklinken können, ohne Gefahr zu laufen, mit Viren oder Ähnlichem in Berührung zu kommen. Den Forensik-Desktop betreibt die HZD seit rund zwei Jahren für die hessische Polizei. Er basiert auf einem zentralen Forensiknetz in der Cloud, welches die Beamtinnen und Beamten bei der Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen unterstützt. Die gleichen Mechanismen kann sich jetzt auch die Staatsanwaltschaft zunutze machen, um digitale Asservate schon zu einem frühen Zeitpunkt im Strafverfahren sichten zu können. 

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