Porträtbild von Thomas Kaspar, dem Technischen Direktor der HZD

Karriere bei der HZD

Zur Bewältigung der wachsenden Anforderungen, die umfassende Digitalisierungsvorhaben mit sich bringen, braucht es vor allem speziell geschultes IT-Personal. Angesichts des Fachkräftemangels, der besonders in der IT-Branche zu spüren ist, keine leichte Aufgabe. INFORM sprach mit dem Technischen Direktor der HZD, Thomas Kaspar, über die Maßnahmen, mit denen die HZD dieser Herausforderung begegnet.

INFORM: In der IT-Branche werden Fachkräfte händeringend gesucht. Hier stehen öffentliche IT-Dienstleister wie die HZD zudem in direkter Konkurrenz zur Privatwirtschaft. Warum sollten Jobsuchende ausgerechnet bei der HZD anheuern?

Thomas Kaspar: Der Fachkräftemangel in den IT-Berufen ist in der Tat so groß wie noch nie. Hier müssen wir die Konkurrenz zur Wirtschaft allerdings nicht scheuen – im Gegenteil. Die öffentliche Verwaltung und insbesondere die HZD kann hier Trümpfe ausspielen, die uns im Wettbewerb um qualifiziertes Personal noch attraktiver als viele IT-Unternehmen machen: Wir bieten unseren Angestellten allem voran einen sicheren Arbeitsplatz und eine gesicherte Zukunftsperspektive – ein Benefit, der in Krisenzeiten und gerade während der Corona-Pandemie immens an Bedeutung gewonnen hat. Das bekommen wir in zahlreichen Bewerbungsgesprächen widergespiegelt. Noch dazu bietet das Tarifsystem im öffentlichen Dienst sehr viel Verlässlichkeit und garantiert regelmäßige Gehaltssteigerungen.

Es sind aber insbesondere die vielfältigen Einsatzbereiche, die uns für Fachkräfte attraktiv machen. Wir bieten engagierten IT-Profis die Möglichkeit, die Digitalisierung der Verwaltung aktiv mitzugestalten. Das Spektrum reicht von bundesweiten Kooperationsprojekten (wie beispielsweise das Wohngeldverfahren, das Spielersperrsystem OASIS oder das Großvorhaben eJustice) über den Betrieb von Rechenzentren bis hin zum Auf- und Ausbau der landesweiten IT-Architektur. Unsere Teams schaffen hier etwas, das dem Land Hessen und damit den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Und das ist, was viele heutzutage suchen: eine sinnstiftende Tätigkeit.

Ein weiteres Pfund, mit dem wir wuchern können, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die HZD ermöglicht es allen Angestellten, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Durch unser kombiniertes Angebot aus Gleitzeitregelung, mobilem Arbeiten (beispielsweise von zuhause aus) und der Möglichkeit, auch in Teilzeit zu arbeiten, können sich unsere Leute ihren Tagesablauf so einteilen, dass er bestmöglich zu ihren individuellen Lebensumständen passt.

Die HZD ermöglicht es allen Angestellten, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten.

INFORM: Die Aufgaben in den HZD-Projekten sind zum Teil schon sehr speziell. Gibt es auf dem Arbeitsmarkt denn überhaupt Leute, die den Anforderungsprofilen entsprechen?

Thomas Kaspar: Die Verwaltungs-IT erfordert angesichts der vielen Fachverfahren natürlich spezielles Knowhow. Um den Bedarf an entsprechend geschultem Fachpersonal zu decken und gleichzeitig unsere Attraktivität gerade für Nachwuchskräfte zu steigern, haben wir vor einigen Jahren Kooperationen mit verschiedenen Hochschulen ins Leben gerufen. Mit ihnen zusammen bieten wir mehrere duale Informatik- Studiengänge an, die für die Studentinnen und Studenten sehr attraktiv sind. Zum einen erhalten sie vom ersten Studientag an eine Vergütung, mit der sie ihre Kosten decken können. Und zum anderen erleben sie neben der Theorie in der Hochschule jede Menge Praxis bei aktuellen Digitalisierungsprojekten der HZD für die hessische Landesverwaltung. Das Studienkonzept beinhaltet aber noch weitere Lernformate, wie eine Ausbildungswerkstatt oder regelmäßige Bootcamps zu spannenden Themen außerhalb des regulären Betriebs. Hier dürfen die jungen Leute ihr Informatik-Know-how jenseits des Lehrplans ganz kreativ einbringen – frische Ideen und ungewöhnliche Ansätze wollen wir nämlich bewusst fördern.

INFORM: Für junge Leute sind das ausgesprochen attraktive Perspektiven. Wie schaut es mit denen aus, die bereits Berufserfahrung haben?

Thomas Kaspar: Angesichts des Fachkräftemangels müssen wir den bisherigen Suchradius ausweiten und damit auch die Tür für den Quereinstieg in die IT-Branche öffnen. Auch das tun wir bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich – mit unseren Traineeprogramm für Studienabsolventinnen und -absolventen aus Studiengängen, die nicht auf IT ausgerichtet sind. Auf Basis einer zweijährigen Schulungsphase mit einem umfangreichen Lehrgangsangebot bereiten wir hier IT-Affine mit Hochschulabschluss auf die Anforderungen der Verwaltungs-IT vor. Und das kann durchaus auch mal eine Biologin oder ein Historiker sein. In welchem Bereich oder Projekt sie dann arbeiten, entscheiden sie mit. So stellen wir sicher, dass die neuen Teammitglieder ihre persönlichen Stärken und Neigungen optimal einbringen können.

Generell halten wir es bei der HZD so, dass wir bei der Zusammenstellung unserer Teams auf eine möglichst gute Ausgewogenheit achten. Gerade mit altersgemischten Teams haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Darum konzentrieren wir uns bei der Besetzung unserer Stellen nicht nur auf jüngere Leute, sondern holen auch gezielt „alte Hasen“ ins Boot, die viel Know-how in die Projekte mitbringen, von dem alle profitieren.

Wir konzentrieren uns bei der Besetzung unserer Stellen nicht nur auf jüngere Leute, sondern holen auch gezielt „alte Hasen“ ins Boot, die viel Know-how in die Projekte mitbringen, von dem alle profitieren.

INFORM: Mitarbeitende zu gewinnen, ist die eine Herausforderung. Was tun Sie dafür, dass diese auch in der HZD bleiben?

Thomas Kaspar: Die HZD bietet eine ganze Reihe von Entwicklungsmöglichkeiten – fachlich und auch persönlich. Da gibt es zum einen natürlich unsere IT-Fortbildung, mit der man sich Fähigkeiten aneignen kann, welche die tägliche Arbeit einfacher und effizienter machen.

Für alle, die mehr Verantwortung übernehmen oder einen neuen Weg einschlagen wollen, haben wir spezielle Fördermaßnahmen aufgesetzt – zum Beispiel die Qualifizierung als IT-Architektin oder -Architekt oder unser Nachwuchsführungskräfteprogramm. Diese Angebote stehen allen offen, die neben den erforderlichen Grundvoraussetzungen auch den Willen mitbringen, einen neuen Weg einzuschlagen und dafür auch Zeit und Arbeit zu investieren.

Und dann gibt es natürlich noch die Extra-Benefits, die wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten und die keine Selbstverständlichkeit sind. Ich denke da beispielsweise an die Arbeitsplätze, die durch die Bank nach den neuesten ergonomischen Standards ausgestattet sind. Oder unser Gesundheitsmanagement „jobfit“, bei dem wir unter anderem Beratung für Kolleginnen und Kollegen in schwierigen Lebenslagen bieten.

INFORM: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch!