Porträtfoto Tim Hochwärter

Innovationsmanagement in der Praxis

Während seines dualen Studiums und in seiner Bachelor-Arbeit hat sich Tim Hochwärter mit Robotic Process Automation beschäftigt. Seine Erfahrungen hat er in einem Kurzbericht zusammengefasst.

Wir schreiben das Jahr 2020. Schlagzeilen wie „WHO beobachtet mysteriöse Lungenkrankheit in China“ oder „WHO vermutet ‚neuartigen Erreger‘“ machen bei ZEIT ONLINE und auf spiegel.de die Runde. Ich befinde mich gerade in den letzten Zügen des dritten Semesters meines dualen Studiums der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule RheinMain, das mehrere Praxisphasen in verschiedenen Bereichen der Kooperationspartner vorsieht. Nach meinem ersten Jahr, in dem ich meine Praxisphase beim Hessischen Ministerium des Innern und für Sport absolvierte, beginne ich ab Februar 2020 beim Innovationsmanagement der HZD meine zweite Praxisstation innerhalb des Studiums.

In einem Vorabgespräch zur Themenfindung für diese Praxisphase kommt Dr. Markus Beckmann auf mich zu und gibt mir das Innovationsthema Robotic Process Automation (RPA) zur Bearbeitung. Wie sich herausstellte, sollte mich dieses Thema die nächsten zwei Jahre bis hin zu meiner Bachelorarbeit begleiten.

Wie der Name vermuten lässt, geht es bei RPA um robotergestützte Prozessautomatisierung. Wer jetzt Bilder von Arnold Schwarzenegger als Terminator im Kopf hat, liegt dabei falsch – es handelt sich vielmehr um ein handelsübliches Stück Software, wenn auch hochspezialisiert. Der Clou daran ist, dass diese Softwareroboter im Vergleich zu herkömmlichen Automatisierungsansätzen nicht auf spezielle Schnittstellen innerhalb von Informationssystemen angewiesen sind. Sie können wie ein Mensch auf der Präsentationsschicht agieren und sich so durch Programme klicken – das Ganze auch rund um die Uhr und bei 37°C im Schatten.

Nach mehreren Prototypen, die während der Praxisphase entstanden sind, beschäftigte ich mich in meiner Bachelorarbeit mit der Frage, wie sich RPA-Robots im Vergleich zu mitgelieferten Werkzeugen in der MS Office Suite schlagen. Dazu wurden drei Praxisbeispiele innerhalb der HZD herangezogen – jeweils ein kleiner Prozess aus den Themengebieten Projektcontrolling, Barrierefreiheit und automatische Vertragsanpassung, die im Kontext von MS Office liegen.

Die Details führen an dieser Stelle zu weit. Aber als Ergebnis lässt sich festhalten, dass das größte Potenzial der Technologie nicht innerhalb einzelner Anwendungen von MS Office liegt, sondern erst bei der Automatisierung über Medienbrüche hinweg zum Vorschein kommt. So könnten z.B. RPA-Bots für große Fachverfahren oder Software-Produkte entwickelt werden, die sich dort einloggen, um Daten zu beschaffen, diese in Excel weiterverarbeiten und zuletzt an andere Verfahren weiterleiten oder einen PDF-Bericht erstellen.

Mein persönlicher Fokus hat sich seit Januar 2021 mit der erfolgreichen Übernahme in der HZD zwar verändert, denn ich arbeite nun selbst im Team des dualen Studiums mit. Die Entwicklung der RPA-Technologie allerdings geht in der HZD weiter. Und ich werde sie interessiert verfolgen.